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Löcher in Fliesen bohren

In Fliesen bohren ohne Bruch

Du willst im Badezimmer einen Handtuchhalter, Toilettenpapierhalter oder Spiegel montieren, hast aber Angst, beim Bohren der Löcher die Fliesen zu beschädigen? Keine Sorge: Wenn du ein paar Tipps beherzigst, gelingt es dir, in die Fliesen zu bohren, ohne dass sie kaputt gehen. Hier erfährst du, welches Werkzeug du dazu brauchst, was beim Bohren zu beachten ist und – für Mieter interessant – ob das Bohren von Fliesen in einer Mietwohnung überhaupt gestattet ist.

Inhalt

Was brauche ich, um in Fliesen ein Loch zu bohren?

  • Bohrmaschine
  • Fliesenbohrer oder Glasbohrer
  • bei Bohrer ohne integriertes Kühlsystem: Schale kaltes Wasser
  • Leitungssucher
  • wasserlöslicher Stift
  • Anreissnadel (alternativ Nagel oder Schraube)
  • Hammer
  • transparentes Klebeband oder Kreppband, 3–4 cm breit

Löcher in Fliesen bohren – welcher Bohrer eignet sich?

Fliesen sind spröde und brechen leicht, sind aber gleichzeitig sehr hart. Um sie zu durchdringen, benötigst du einen Bohrer, der härter ist als das Material der Fliese.

Der Härtegrad von Fliesen wird mit der sogenannten Ritzhärte angegeben, basierend auf der über 200 Jahre alten, zehnstufigen Härteskala des Mineralogen Friedrich Mohs. Er ordnete zehn Referenzmaterialien von der weichsten Ritzhärte 1 (Talk) bis zur härtesten Ritzhärte 10 (Diamant).

  • Für Fliesen bis Ritzhärte 3 kannst du gewöhnliche Fliesen- bzw. Glasbohrer verwenden.
  • Für Fliesen ab Ritzhärte 4 solltest du einen Diamantbohrer benutzen: Er wird selbst mit Feinsteinzeug fertig, einem der härtesten Materialien.

Fliesen- und Glasbohrer sind schärfer und spitzer als Steinbohrer und darum besser dazu geeignet, sich in das harte Material hineinzuschneiden und Fliesen ohne Sprung zu bohren. Prinzipiell kannst du auch einen Steinbohrer verwenden, um Löcher in Fliesen zu bohren, allerdings solltest du dafür schon geübter sein, sehr sorgfältig arbeiten und Geduld haben, weil die Bohrung mit dem vergleichsweisen stumpfen Steinbohrer länger dauert.

Achtung: Nutze spezielle Fliesen- und Glasbohrer wirklich nur, um die Fliese zu durchbohren – nicht aber für das Material dahinter. Die Bohrköpfe werden sonst schnell stumpf. Hast du die Fliese durchbohrt, tauschst du den Bohrkopf gegen einen anderen aus, der zum Bohren in die Wand geeignet ist: zum Beispiel gegen einen Stein- oder Betonbohrer.

Lies dir vor dem Kauf eines Bohrers unseren Ratgeber zur Auswahl des richtigen Bohrers durch.

Tipp: Du kannst auch ein Loch direkt in die Fliesenfuge bohren. Das hat den Vorteil, dass sich das Bohrloch bei Bedarf ganz einfach mit Fugenmasse wieder verschliessen lässt. Gehe aber auch beim Bohren in die Fugen sehr vorsichtig vor, da sonst die angrenzenden Fliesen Schaden nehmen können. Ein grosses Loch musst du in die Fliese bohren – dafür reicht der Platz in der Fuge nicht aus.

Fliesen bohren ohne Sprung: Schritt-für-Schritt-Anleitung

1

Leitungen orten

Bevor du mit dem Bohren beginnst, kontrolliere, dass hinter den Fliesen keine Strom- oder Wasserleitungen verlaufen, die du beschädigen könntest. Das kannst du ganz einfach mithilfe eines Leitungssuchers überprüfen – auch im Sortiment von JUMBO findest du entsprechende Baumesswerkzeuge.

2

Anzeichnen

Miss genau aus, wo die Bohrlöcher liegen sollen und markiere diese Stellen mit einem gut sichtbaren Punkt oder Kreuz. Am besten verwendest du dafür einen wasserlöslichen Stift.

3

Ankörnen

Damit der Bohrer besser Halt findet, sollest du an der markierten Stelle eine kleine Vertiefung in die Fliese machen. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als «Ankörnen». Setze die Anreissnadel auf die markierte Stelle auf und klopfe ganz vorsichtig mit dem Hammer hinten drauf. Anstelle der Anreissnadel kannst du auch einen spitzen Nagel oder eine Schraube verwenden.

4

Abkleben

Nun kommt das Klebeband zum Einsatz. Wähle dieses nicht zu schmal – drei bis vier Zentimeter Breite sind optimal. Reisse zwei Streifen ab und klebe diese über Kreuz über die markierte Stelle. So verhinderst du, dass der Bohrer beim Ansetzen von der glatten Oberfläche abrutscht. Zudem hilft das Klebeband dabei, den Bohrlochrand vor Rissen und Abplatzungen zu bewahren.

Bohren

Bevor du den Bohrer ansetzt, vergewissere dich, dass die Schlag- und Hammerfunktion ausgeschaltet ist. Achte ausserdem darauf, den Bohrer exakt im rechten Winkel zur Fliese anzusetzen, damit das Bohrloch gerade in die Wand verläuft. Setzt du den Bohrer schief an, besteht das Risiko, dass er sich verkantet, was wiederum zu einem Sprung in der Fliese führen kann.

Durchbohre die Fliese mit wenig Druck und geringer Drehzahl. Lässt sich die Drehzahl an deiner Bohrmaschine nicht regulieren, drücke immer nur kurz den Einschaltknopf. Der Bohrer darf nicht zu heiss werden, da er sonst seine Härte verliert. Falls dein Bohrer kein integriertes Kühlsystem hat, solltest du ihn zwischendurch in kaltes Wasser tauchen.

Sobald du das Loch in der Fliese fertig gebohrt hast, kannst du das Klebeband abziehen und mit einem Staubsauger den Staub aus dem Bohrloch entfernen. Das war’s schon!

Fliese kaputt – was nun?

Sollte dir trotz dieser Tipps einmal ein Bohrloch misslingen, kannst du es mit Spezialspachtelmasse für Fliesen füllen: einfach abziehen, trocknen lassen und mit Schleifpapier glätten. Farbunterschiede kannst du mit Sprühlack kaschieren.

Geht eine Fliese beim Bohren zu Bruch, kannst du den Riss zwar ebenfalls mit Spezialspachtel füllen. Gerade in Feuchträumen ist es aber empfehlenswert, die Fliese auszutauschen – sonst besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in die Wand eindringt und Schimmel entsteht.

Darf ich als Mieter Löcher in Fliesen bohren?

Viele stellen sich die Frage, ob sie in ihrer Mietwohnung ohne Einverständnis des Vermieters Löcher in Fliesen bohren dürfen. Das Mietrecht sagt nein – selbst wenn es sich um kleine Eingriffe wie die Anbringung eines Toilettenpapierhalters handelt. Denn für den Vermieter entsteht durch das Bohren ein Schaden, der nur durch den Austausch der Fliese beseitigt werden kann. Das heisst im Klartext:

Bohrst du Löcher in die Fliesen deiner Mietwohnung, ohne dass der Vermieter sein Einverständnis gegeben hat, kann er Schadenersatz verlangen.

Viele Mieter sind sich dessen nicht bewusst. Unwissenheit schützt aber auch in diesem Fall nicht vor Strafe. Hole also die ausdrückliche Erlaubnis deines Vermieters ein, bevor du in die Fliesen Löcher bohrst.

Tipp: Manche Gegenstände lassen sich auch mit Klebestrips, Klebeband oder Montagekleber an der Wand befestigen – so brauchst du dir gar nicht erst den Kopf darüber zu zerbrechen, ob und wie du Löcher in die Fliesen bohren kannst. Mehr Tipps dazu erhältst du im Ratgeber Kleben statt Bohren.

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